STATION 9: MÄRKTE UND VERBRAUCHER
Zwischen Weltmarkt und EU-Subventionen
Von der Subsistenzwirtschaft zu globalen Märkten
Vor etwa 150 Jahren lösen die ersten Dampfmaschinen die vielen landwirtschaftlichen Arbeitskräfte ab – darunter auch die tierischen Helfer, vor allem Pferde und Ochsen. Traktoren sind bald aus der Landwirtschaft nicht mehr wegzudenken, sie werden größer, leistungsstärker und teurer. Für den Pflanzenbau entsteht ein wachsendes Maschinenrepertoire: Geräte zur Bodenbearbeitung, Sä- und Düngetechnik und Pflanzenschutzspritzen zum Anbau an den Traktor sowie selbstfahrende Mähdrescher. Viele Betriebe kaufen sich nicht alle Maschinen selbst, sondern greifen auf Maschinenringe oder Lohnunternehmer zurück.
Vor- und nachgelagerte Abhängigkeiten
Auf der einen Seite hängen die Kosten für die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte von den Einkaufspreisen und den dortigen Marktbedingungen ab, so u.a. für Saatgut, Düngemittel, Technik, Boden. Beispielsweise hängen Preise für Nitratdünger mit Änderungen des Gaspreises zusammen. Auch werden landwirtschaftliche Flächen zunehmend teurer und knapper. Auf der anderen Seite stehen die Abnehmer der erzeugten Produkte mit teils großer Marktmacht. Schlachthofoligopole und ein hochkonzentrierter Lebensmitteleinzelhandel bestimmen nicht nur maßgeblich die Preise mit, sondern beeinflussen mit Blick auf preis-, gesundheits- und umweltbewusstere Verbraucher auch zunehmend die Produktionsweisen.
Diversifizierung als Strategie?
Angesichts des steigenden Drucks auf globalen Märkten und den zunehmenden und komplexeren Auflagen für Subventionen suchen viele Landwirte nach alternativen Wegen der Produktion und Vermarktung. Mit Diversifizierungsstrategien wie ökologischem Landbau, Energiegewinnung, Tourismus, Forstwirtschaft oder neuen Kulturen versuchen landwirtschaftliche Betriebe resilienter zu werden und Risiken zu streuen. Dies betrifft auch die Vermarktung von Produkten auf Wochenmärkten, über Abonnements, per Onlinevertrieb, in Hofläden oder mittels Verkaufsautomaten.
Für weitere Informationen sowie verwendete Literaturangaben stehen Ihnen in angefügter PDF-Datei alle genutzten Quellen per Download zu Verfügung.
Das Video besteht aus ineinander übergehenden Drohnenaufnahmen des Feldlabors Pflanzenbausystem der Zukunft, in dem verschiedene Kulturen in Streifen angebaut werden, zu verschiedenen Zeitpunkten im Jahr. Die Videos ergeben einen Rundflug über das Feld und durch die Jahreszeiten. Zusätzlich werden Informationsboxen eingeblendet: