STATION 6: BIODIVERSITÄT
Verborgenes Leben auf dem Acker
Abhängigkeiten & Verantwortlichkeiten
Auf Feldern und Äckern finden sich neben Kulturpflanzen immer auch zahlreiche andere Lebewesen: Wildtiere und Vögel, die auf und neben dem Feld Nahrung und Lebensraum finden, verschiedene Unkräuter sowie zahlreiche Insekten, Spinnen, Regenwürmer und Mikroorganismen, die abgestorbenes organisches Material zersetzen oder als Nahrung für andere Tierarten unersetzlich sind. In der regionalen Kulturlandschaft haben sich vielfältige Lebensräume und ökologische Nischen herausgebildet, auf die zahlreiche Arten angewiesen sind. Die Auswahl der angebauten Feldfrüchte, die Bodenbearbeitung, der Pestizideinsatz und der Zeitpunkt der Ernte können deren Lebensbedingungen verbessern oder beeinträchtigen und wirken sich damit direkt auf die Artenvielfalt im Feld aus.
Natur und Landwirtschaft - ordentlich zu trennen?
Zwar profitiert der Pflanzenbau von vielen Insektenarten, z.B. durch Bestäubung oder der biologischen Regulation von Schädlingen durch Nützlinge. Jedoch wurde der Raum für Biodiversität in Agrarlandschaften durch Effizienzsteigerung und Flurbereinigungen über die letzten Jahrzehnte immer enger: Wildwuchs und ‚unerwünschte Gäste‘, Unkräuter, Pilze und andere Schädlinge werden mit Pflanzenschutzmitteln und schlagkräftiger Landtechnik beseitigt. Wiesen und Felder stellen wegen ihrer flächenmäßigen Bedeutung jedoch wichtige Lebensräume für Insekten dar.
Ökologie und Ökonomie - ein angespanntes Verhältnis?
Seit Jahrzehnten verdeutlichen zahlreiche Studien den rasant fortschreitenden Verlust der Artenvielfalt und versuchen, Lösungsansätze mit dem bestehenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen System in Einklang zu bringen. Neue Verordnungen und Anreize zur Einsparung von Pestiziden, zum Schutz von Biotopen, dem Einsatz innovativer Technologien und alternativen Bewirtschaftungsweisen sollen das Verhältnis von Artenvielfalt und Agrarlandschaften wieder ausgewogener gestalten.
Für weitere Informationen sowie verwendete Literaturangaben stehen Ihnen in angefügter PDF-Datei alle genutzten Quellen per Download zu Verfügung.
Das Video zeigt den Moderator des KNeDL, Christian Metz, sowie Johannes Burmeister von der LfL, die über die Relevanz des Streifenanbaus und der im Feldlabor angelegten Beetle Banks für die Biodiversität berichten. Neben den Personen und dem Feldlabor werden Aufnahmen von Blühstreifen und Insekten gezeigt: